Zentralschweizer Grillplausch 2022

20. Grillplausch am Samtag, 2. Juli 2022

Der diesjährige Grillplausch fand nach einer pandemiebedingten Pause in der Ausfahrtssaison 2020, das zwanzigste Mal seinen Platz in unserem Clubkalender. Und das zweite Mal wieder in seiner ursprünglichen Form, wobei das Mitgebrachte grilliert werden konnte.
 
András Széplaky
 
Wer hätte das gedacht? Am ganzen Freitag noch trübes, regnerisches Wetter und an diesem Samstagmorgen erwarteten uns nur Sonnenstrahlen. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung auf der Terrasse des Restaurant «Tell» wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach und nach eintrafen. Es konnten dann schon alle ihren Kaffee und Gipfeli in Ruhe geniessen, bis Donats «Guuge» unüberhörbar zur Aufmerksamkeit rief. 

Donat begrüsste die Anwesenden und gab seine Erläuterungen zur mitgegebenen Tasche ab. Diese enthielt nämlich nebst zwei Getränkeflaschen für unterwegs und dem Roadbook ein Geschenk in Form eines schmucken Kästchens mit sechs speziellen Getränkeuntersätzen. Zu diesem Geschenk zum zwanzigsten Grillplausch als Jubiläumsanlass lieferten Donat die Idee, der MBVC Vorstand die Finanzierung und Rolf Herzig die Ausführung. Alle Beschenkten staunten über dieses zwar einfache, doch edle «Bhaltis».

In seiner Begrüssungsansprache erläuterte Donat auch den Werdegang des Zentralschweizer Stammes:
Gegründet wurde dieser 2001 durch Donats Vater Beat Keusch, der auch die Funktion des Stammvaters inne hatte. 2008 ging diese an Gust Furrer über, der den Stamm bis 2015 führte. Dann übernahm Donat den Stamm, der seither auch auf eine abwechslungsreiche, lebendige Zeit zurückblicken kann.

Angemeldet haben sich 45 Teilnehmende, kommen konnten schliesslich deren 42. Bevor sich der Tross in Bewegung setzte, bedankte sich Donat bei Tuyen, der langjährigen gute Seele des Restaurants «Tell», die wegen uns an diesem Samstagmorgen eine Stunde früher ihren Dienst antrat, damit wir mit den besten Kaffee- und Cappuccino-Kreationen aus dem vorgeheizten Kaffeeautomaten die frisch gebackenen, luftigen Gipfeli geniessen konnten.

Zum bewusst einfach gehaltenen Roadbook war nicht viel zu sagen; zuerst einmal Hauptstrassen, auf denen wir auf die Erhaltung der Kolonne der 20 Fahrzeuge achten sollten, dann aber lauter Nebenstrassen, die eh nur uns gehörten. Donat wertete seinen bodenständigen Anlass durch eine fast zweistündige, aufregende Fahrt zuerst entlang dem Baldegger- und Hallwilersee auf. Dann war es im Roadbook unübersehbar vermerkt: Achtung, rechts abbiegen an einer unscheinbaren, plötzlich auftretenden Stelle, kaum signalisiert. Solchermassen auf den Plan gerufen, verpasste keiner der Fahrer die Abbiegestelle nach Egliswil. So änderte sich die Szene: Anstelle gut ausgebauter Kantonsstrassen kleine Nebensträsschen abwechselnd mit romantischen Waldpartien, Steigungen und Gefällen. Es ging via Villmergen, dann Waldheim bis zu der Kantonsgrenze Aargau, Zürich. Doch an der Grenze stand kein Zollhäuschen, nein, eher ein stattliches Schützenhaus, unterhalten durch die Gemeinden Jonen AG und Ottenbach ZH.

Da erwarteten uns Donats zwei ständige Helfer und Unterstützer: Gust und Claire. Sie hatten nicht nur einen Riesengrill vorbereitet, auf dem bei unserer Ankunft die Glut bereits einen weissen Schimmer bekam. Vielmehr hatten die Beiden bereits vor unserer Ankunft einen grossen, fleischig durchzogenen Speck zweieinhalb Stunden auf einem anderen Grill gebraten, mit welchem sie uns gebührend empfangen konnten – nebst den üblichen Apérobestandteilen wie zweierlei Chips und sonstigen Knabbereien. Zum Trinken gab es nebst Wasser und Fruchtsäften Bier mit oder ohne Alkohol und natürlich auch Weisswein. Es herrschte eine gänzlich ungezwungene Atmosphäre: Die einen legten bereits ihre Grillsachen auf den Rost, während die anderen immer noch ihre angeregten Gespräche am Apérotisch führten.

So ging dann die Eine oder der Andere an den Grillrost um Wurst, Fleisch oder Gemüse aufzulegen und zur rechten Zeit umzudrehen. Um den Grillrost entstanden tolle Gespräche, die an einem gedeckten Tisch mit Sitzordnung sicher nicht entstanden wären.

Getränke waren im Überfluss vorhanden, Liliane und Donat hatten im Vorfeld alle Kühlschränke gefüllt. Ein Rätselraten entstand über eine «Bombe» auf dem Grill. Silbrig glänzend purzelte sie auf dem Grill, bis sie von ihrem Schöpfer abgeholt worden ist. Neugierige Blicke begleiteten ihn, bis er seine «Bombe» entschärfte:
Ein Zuckermaiskolben, am Vortag vorbereitet, also eingeölt, gesalzen und in Alufolie dicht eingepackt. So verbrachte diese Delikatesse über eine halbe Stunde über der Glut um anschliessend den Sankt-Galler Schüblig schmackhaft zu garnieren.

Donat liess den Grillfreundinnen und –freunden genügend Zeit, um über alles Spannende zu diskutieren, die Plätze zu wechseln um nochmals andere Gespräche zu führen. Doch bevor die ersten aufbrachen, ergriff er seine «Guuge» und bat um Aufmerksamkeit, um sich für die Teilnahme und die mitgebrachte gute Stimmung zu bedanken. Anschliessend übergab er das Wort András, der den Dank und die Anerkennung des Vorstandes für die gute Führung des Zentralschweizer Stammes und für die gelungene Organisation des Grillplauschs überbrachte. Er wies darauf hin, dass nach der einjährigen Zwangspause bereits der zweite Grillplausch unter dem Motto «zurück zu den Wurzeln» stattfand, jedoch aus vollkommen unterschiedlichen Gründen. Während das erste Mal die Unsicherheit, ob Restaurants offen halten dürfen, dazu führte, auf der grünen Wiese selber zu grillieren, war der Grund auch den folgenden Anlass gleich zu gestalten die uneingeschränkte Begeisterung aller, die dabei waren, für diese Art der Durchführung.

Die zwei Kisten «Vorstandswein» lösten bei Liliane und Donat sichtlich Begeisterung aus, nicht nur wegen ihrer Aufmachung, sondern auch wegen der personalisierten Etiketten.

Dann fing die Grillplausch-Gruppe an zu bröckeln, immer mehr verabschiedeten sich und die übrig gebliebenen versammelten sich an einem gemeinsamen Tisch. Es wurden noch weitere Getränke geholt und Liliane tischte die verbliebenen Apérosachen, sowie die Reste des grillierten Specks auf. Die angeregten Gespräche wurden weiter geführt, es war ein einladender, warmer Sommerabend unter Freunden.

Dieser «harte Kern» half dann den Organisatoren beim Aufräumen und so ging ein wirklich toller Clubanlass «in Zentralschweizer Atmosphäre» zu Ende.

 
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