Ladies Day 2024
Von der Müllhalde in den Streichelzoo
Ladies Day 7. September 2024
Text: Maja Guetg / Fotos: Monika Bieri (5), Maja Guetg (5), Marlène Kropfli (6)
Endlich ist es wieder soweit! Das dachte ich schon früh am Morgen, nachdem ich aufgestanden war. Ein Tag von Ladies nur für Ladies. Entspannt unsere schönen Mercedes und die spannenden Erlebnisse geniessen. Was will Frau mehr!

Das schöne Wetter war anscheinend frühzeitig bei Petrus bestellt worden, die Organisatorinnen Trudy Széplaky und Beatrice Stettler haben einfach an alles gedacht! Treffpunkt 8:00 Uhr im Hotel Egerkingen im gleichnamigen Ort. Es ist das Stammlokal des Nordwestschweizer Stamms. Um 8:45 Uhr ging dann nach einem feinen Kaffee und Gipfeli und dem Briefing die Fahrt los! Die Ausfahrts-Tasche auch mit dabei: gefüllt mit einem Mineralwasser, dem schön gestalteten Roadbook und natürlich einem Haarspray – wir waren nun für alle Notfälle ausgerüstet.
Sechzehn Frauen und neun Autos fuhren im Konvoi los ins Vergnügen. In Egerkingen hatten wir noch Nebel, kaum aber gestartet Richtung Langenbruck/Baselland, erwartete uns auf der Santelhöchi schon der strahlend blaue Himmel inklusive Sonnenschein. Weiter ging’s durchs schöne Baselland via Füllinsdorf, an Augusta Raurica vorbei und via Zoll Rheinfelden Richtung Deutschland.
Wir kurvten dem deutschen Rheinufer entlang Richtung Bad Säckigen. Erstaunlicherweise trafen wir auf sehr viele freundliche Autofahrer, welche unseren Konvoi nicht unterbrachen. Wir schafften es, den grössten Teil immer im kompletten Konvoi zu fahren. Wirklich ein tolles Bild! Falls wir mal getrennt wurden, war es sicher: Es wurde bei der nächstmöglichsten Möglichkeit auf den verlorengegangenen Rest gewartet.

Kurz vor Bad Säckingen unser erstes Etappenziel: Ein Museum. Aber was denn für eines? In der Ausschreibung wurde bewusst darauf verzichtet, den Namen des Museums zu erwähnen. Wieso? Ja, jetzt wurde auch mir klar wieso: Wir waren im deutschen Wallbach im MÜLLMUSEUM angekommen! Müll? Ja, Müll! Die Situation macht begreifbar, weshalb wir den Namen des Museums erst im Egerkinger Briefing genannt bekommen haben. Vielleicht wäre die eine oder andere Dame sonst mit gemischten Gefühlen angereist.
Wir standen nun vor einer alten und wunderschönen Scheune. In dieser erwartete uns auf vier Etagen allerlei Weggeworfenes. Ich war gespannt darauf, endlich hinter die Türe zu schauen. Die Führung begann und die Chefin des Hauses, eine ältere Dame, und ihre Enkelin zogen uns hinein in die faszinierende Welt des Mülls.

Alles begann mit einem kleinen Teddybären. Ihr Mann arbeitete auf einer Mülldeponie. Eines Tages lag dieser eine Teddy vor dem Radlader. Der Mann war gerade daran, den Müll in das Loch zu stossen – da hielt er inne. Er konnte diesen kleinen Kerl einfach nicht entsorgen. Er stieg aus, nahm den Teddy mit nach Hause, wo ihn seine Frau reparierte und die Familie dann während einigen Generationen begleitete. Nach der Rettung des Teddys kam er bald auf die Idee, all die schönen und guten Dinge, welche die Menschen weggeworfen hatten, zu sammeln und in einem Museum auszustellen. Und voilà, hier sind wir nun. Von Musikinstrumenten über Nähmaschinen, erste Natels, Laptops, Modellautos, Lampen, Töggelikasten und den Gameboy – es gab fast alles in diesem Museum. Es ist schon sehr beeindruckend, was unsereins alles wegwirft …







Nach einem kalten Mineralwasser fuhren wir dann mit einem Kopf voller Eindrücke weiter via Zoll Bad Säckingen zurück in die Schweiz. Durch Laufenburg und Kaisten ging es dann anschliessend über den Kaistenberg nach Frick. Der Konvoi hielt tapfer durch und so genossen wir die kurvige fahrt über das schöne Benkerjoch. In Küttigen angekommen fuhren wir weiter via Erlinsbach Richtung Erlebnisrestaurant maro’s in Lostorf, unser letztes Etappenziel.

Nach der Ankunft auf einem Industrieparkplatz waren viele der Ladies sichtlich erstaunt und hatten einen fragenden Gesichtsausdruck. Wo ist das Restaurant für unser Mittagessen? Wir waren schon langsam ein bisschen hungrig … Nach einigen Augenblicken traute sich die erste Dame, die Organisatorinnen zu fragen, wo denn das Restaurant sei. Diese zeigten auf die Halle und wir bewegten uns in diese Richtung. Plötzlich ertönte ein lautes «Kikerikii» aus einer Scheune. Erstaunt stellten wir fest, dass diese bevölkert war von diversem Geflügel, Eseln, Hasen und Ziegen – ein kleiner Tierpark inmitten der Industriebauten. Wie toll! Das sehr moderne und luftige Restaurant verfügte über eine grosse Aussenterrasse mit Blick über den Tierpark. Perfekt bei diesem sonnigen und warmen Wetter. Zuerst hatten wir Zeit uns den Tierpark anzuschauen. Durch ein Gatter konnten wir den Park betreten und uns umschauen. Die Ziegen, Schafe und das Geflügel konnten sich frei im Park bewegen. Ein kleiner Kerl zog aber alle Aufmerksamkeit auf sich! Und das war Zwerghahn «Napoleon». Was für ein kurliges kleines Kerlchen! Er machte auf Macho, pickte einigen Damen in die Hosen, plusterte sich auf und hatte eine grosse Klappe. Nach vielen Streichelversuchen aber lief er dann gedemütigt weg … Er hatte uns zu wenig imponieren können und war deshalb sichtlich beleidigt.

Mit lustigen tierischen Erinnerungen nahmen wir an einer grossen Tafel Platz und genossen das feine Mittagessen – eine Hühnerpaella – und die angenehmen Gespräche durften auch nicht fehlen. Es war einfach herrlich! Noch einmal ein grosses Dankeschön an die beiden Organisatorinnen. Ich freue mich schon wieder auf den nächsten, den siebten, Ladies Day.

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