Ladies Day 2022

Endlich war es wieder soweit…ein ganzes Jahr haben wir auf unseren Ladies Day gewartet!

Und nun war er endlich da…und dann noch im wunderschönen Seeland. Das konnte ja einfach nur obermegagigagenial werden! 


Patrizia Facklam

Meine Mutter Petra hat mich pünktlich um 13.30 Uhr von der Arbeit mit dem Cabrio abgeholt. Ich war ja noch etwas skeptisch über diesen grossen Optimismus meiner Mutter «oben ohne» zu fahren. Aber ich wollte kein Spassverderber sein und so fuhren wir mit dem Wind in unseren Haaren Richtung Brüttelen zu den Schumis.

Wie immer wurden wir dort herzlichst begrüsst und sogleich ging es los. Ich darf verraten, dass wir am Freitag auch ein paar Herren in unseren Frauenreihen «begrüssen» durften. Aber Markus und Bruno haben sich mit ihrer charmanten Art so gut an uns angepasst, dass man schon fast von «genderfluid» reden könnte.

So, nun ging es los, nächstes Ziel war – einfach hinter Beatrice herfahren. So sind wir Richtung Aarberg und dann mal rechts ab gemütlich übers Land gefahren. Bald darauf wurden wir dann in einen Wald gelotst und dort wurde erstmals parkiert. Die Verdecke wurden hochgeklappt, die Rucksäcke geschultert und die sportlichen Schuhe montiert…denn jetzt ging es ab auf den «Chutzeturm». Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung wie lange wir gemütlich durch den Wald zum Turm gelaufen sind – die guten Gespräche haben wie immer die Zeit verkürzt. Beim Turm angekommen gabs schon mal das erste Glas Wasser. Den Apéro mit Weisswein (schön gekühlt) und Salzfischli gab’s dann auf der ersten Plattform. Weiter kam ich mit meiner Höhenangst auch nicht. Diejenigen unserer Gruppe die ganz oben waren, haben eine traumhafte Aussicht genossen, kamen aber mit «Sturmfrisur» wieder runter.

Der Abstieg vom Turm und zurück zu den Autos ging fast wie von selbst; es ging ja auch nur noch bergab.
 
Der Optimismus meiner Mutter war dann auch langsam aufgebraucht und so sind wir mit geschlossenem Verdeck weitergefahren. Der Weg ist das Ziel und der ging einmal um den Murtensee rum. Bis kurz nach Murten war uns Petrus noch gut gesonnen, aber danach ging die «natürliche und automatische Bewässerungsanlage» los und wir waren froh, die Verdeck-Frage frühzeitig geklärt zu haben. Trotz Regen ist die Fahrt um den Murtensee und über den Vully einfach immer eine Fahrt wert und wunderschön.
 
Zurück in Brüttelen wurden wir im «Château chez Schumis» mit einem zweiten Aperitif für unsere Wasserfestigkeit und «Ortskenntnisse» belohnt. Wobei ich das Thema «Ortskenntnisse» nur minim ansprechen möchte…es gibt ja immer noch Leute die in der Nähe von Biel ein Dorf mit «B» suchen.
 
Aber wir haben auf dieser Fahrt auch viel gelernt! Nämlich woher der Ortsname «Finsterhennen» kommt. Für alle Unkundigen, hier die Erklärung:

Der Name Finsterhennen ist eine Bildung aus dem mittelhochdeutschen Adjektiv veiz «fett, rund» und dem mittelhochdeutschen Gattungswort henne «Henne». Als Grundform ist mittelhochdeutschen der/den veisten hennen «bei der/den fetten Henne(nanzunehmen. Laut Schwab (1971 – 69) bezieht sich der Name auf eine entsprechende Naturalabgabe: Finsterhennen musste jährlich ein «fettes Huhn» an das Kloster St. Johannsen zinsen. In jüngerer Zeit wurde das Bestimmungswort des Namens von veiz «fett, rund» bzw. der deklinierten Form veisten zu schweizerdeutsch feister «finster» umgedeutet.
 
So, nun zurück zum «Château chez Schumis». In dieser ausserordentlich exklusiven Lokalität wurden wir mit den Schätzen des Grillmeisters aufs Äusserste verwöhnt und unterhalten. Hier nochmals ein Riesen- Dankeschön an Markus und Bruno!
 
Aber irgendwann müssen auch die lustigsten Mädels ins Bett, um fit für den nächsten Tag zu sein und so machten wir uns auf um das heimische Bett oder das im Hotel mit unserer Anwesenheit zu beglücken.

Für den Samstag hatte meine Familie den Ladies Day richtig ernst genommen: Ich hatte von meinem lieben Vater, Silvano seinen Mercedes 170 S (aka Black-Beauty) ausgeliehen und meine Mutter, meine Stieftochter Vanessa und meine Tochter Emilie eingepackt. Und los ging es bei strömendem Regen Richtung Ins. Naja…los geht’s ist ein bisschen übertrieben, denn als wir bei der Autobahnauffahrt Brünnen richtig Gas geben wollten, ist der Motor ausgefallen und wir standen erst einmal etwas ratlos auf dem Pannenstreifen. Nach ein paar guten Worten, Streicheleinheiten und der Zusage nicht mehr so zu «rasen» ist der Motor wieder angesprungen und wir konnten unseren Weg nach Ins ins «BeachIn» fortsetzen.
 
Wer das «BeachIn» nicht kennt, darf gerne einmal persönlich vorbeigehen und seine Füsse im Sand vergraben… Wir wurden auch hier wieder herzlichst begrüsst und mit Roadbook und Goodiebag versorgt. 
 
Und siehe da, wenn Engel reisen…! Kaum sassen alle Ladies hinter dem Steuer oder auf dem Beifahrersitz, hatte sogar der Himmel Erbarmen mit uns und schloss seine Schleusen als wir losfuhren. Wir hatten für den Rest des Tages sogar noch richtig schönes Wetter und Sonnenschein!
 
Nächster Halt war Twann. Hier wurden wir von unseren Chauffeuren schon erwartet. Ja, ihr lest alle richtig. An diesem Ladies Day mussten wir nicht immer selber fahren, sondern durften auch à la «Miss Daisys Chauffeur» einfach die Rückbank und die tolle Aussicht geniessen.

Liebe Chauffeure, ich würde euch hier gerne alle namentlich erwähnen und euch nochmals von Herzen für euren Dienst und das Opfern eurer Freizeit für uns danken. Aber ich habe leider eure Namen vergessen. Nehmt mir dies nicht übel, seid euch aber meines Dankes sicher! Und diejenigen Männer die es betrifft wissen ja, dass ich sie meine.

Also, unsere Ladies-Cars hatten wir in Twann parkiert und wurden dann von unseren Chauffeuren an den Anfang der Twannbachschlucht gefahren. Und da man ja eine Wanderschaft erst mal locker mit dem Erkunden der Gegend und der Lokalitäten startet, hatten wir als erstes das Glasbläserei- und Heilsteinatelier Zünd von Reto und Cornelia besucht. Natürlich wurde das eine oder andere «gänggelet» und weil zum Atelier noch ein kleines Restaurant dazu gehört, gabs für die durstigen Wanderkehlen auch etwas zu trinken. Ja und dann ging die «Wanderung» los. Es wäre verwegen hier die Schönheit und das Mystische der Twannbachschlucht beschreiben zu wollen. Ich kann euch nur raten, selber diesen Spaziergang zu machen, um diese Pracht der Natur selbst zu erleben.

Geflasht von so vielen Eindrücken ging es dann zurück zu unseren vierrädrigen Schätzen. Alle aufgesattelt, Verdecke runter und die Tenniscaps montiert, ging es dann gemütlich nach Walperswil wo wir im Restaurant Traube von den Gastgebern Familie Schärmeli empfangen wurden.

Kaum hatten wir den Hauptgang genossen wurde Beatrice etwas «nervös» und blickte immer wieder zum Parkplatz wo plötzlich ein kleiner Camion und Markus vorfuhren. Jede von uns fragte sich, was die Zwei wohl wieder ausgeheckt hatten. Wir sind dann alle raus gegangen und wurden dort auf schönste Art und Weise mit der Seeländer Gastfreundschaft überrascht!

Jede Lady hat einen riesigen Korb mit Seeländer Gemüse als Gastgeschenk bekommen. Wow, das war wirklich der absolute Hammer! Und selbst meine sieben jährige Tochter hat über ihr Kistli mit den Haribo und Äpfeln und Birnen gestaunt und sich riesig gefreut!

Zum Abschluss wurden wir schon wieder verwöhnt. Diesmal mit einer Eistorte mit Mercedes Stern.

Was soll ich sagen, es war mal wieder gigantisch! Vielen Dank liebe Beatrice für die Organisation. Danke liebe Trudy für das super Roadbook. Und danke allen Ladies für die schönen Gespräche, die guten Sprüche und das viele Lachen!

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Und last but not least: nochmals ein Riesen-Müntschi und Dankeschön an Markus und Bruno und unsere Chauffeure. Auch wenns «Ladies Day» heisst, so wart ihr Männer auch eine Bereicherung.

 
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