Jahresausfahrt 2024

Unvergessliche Erlebnisse trotz trübem Wetter

Jahresausfahrt 21.–23. Juni 2024

Im Rückblick betrachtet, ist das Motto «Die Zentralschweiz in ihrer Vielfalt entdecken» von Donat und seinem Zentralschweizer-Stamm-Team auf den Punkt perfekt umgesetzt worden, so dass die Teilnehmenden mit unvergesslichen Erlebnissen, interessanten Benzingesprächen und neuen Freundschaften nach Hause zurückkehren konnten. Und dies trotz des regnerischen Wetters.

Parkplatz mit Aussicht auf den Vierwaldstättersee

Text: Karin und Robert Frey; Fotos: Rolf Herzig (10), Gary Massatti (4)

Der Einladung im MBVC-Magazin 1/2024 folgten rund 80 begeisterte Mitglieder, wovon die meisten bereits am frühen Freitag-Nachmittag im Hotel Seeblick hoch über dem Vierwaldstättersee eintrafen, wo ihnen leider der Sturmregen die vermutlich herrliche Panoramasicht auf die Ufergestade und die imposante Bergwelt verwehrte.

Die überaus herzliche Begrüssung und freudige Einführung in den Tagesplan von Donat mit OK-Vorstellung (Nicole und Rolf) sorgten jedoch trotz des feuchten Wetters für fröhliche Stimmung.

Trübe Aussichten!

Schlag 15.45 Uhr ging’s dann los auf den fachkundig geführten, geschichtsträchtigen Rundgang mit über zwölf Stationen in der Wiege der Schweiz um die Halbinsel Seelisberg, von wo aus man sich von weit oben die Rütli-Wiese patriotisch einverleiben und das historisch geprägte Seelisberg mit einem Hauch buddhistischer Atmosphäre individuell auf sich einwirken lassen konnte. Das einzige Nichtindividuelle waren die nassen Füsse all jener, die sich nicht vorausschauend im Kleinbus chauffieren liessen.

Nach so viel gestilltem Wissensdurst bei Berg- und Talmarsch mit rhythmischem Auf-und-Zuklappen des Schirms kam doch langsam aber deutlich der Wunsch auf, in eine wärmende Schenke einzukehren, was dann glücklicherweise auch im Programm vorgesehen war.

 

Mit der Seilbahn ging’s von Seelisberg zur «Treib» und zurück

Mit der nostalgischen Treib-Seelisberg-Bahn wurden wir dann rund 350 Meter hinunter zum tosenden Vierwaldstättersee geschüttelt, wo wir nebenan im historischen Wirtshaus «Zur Treib» den ersten Apéro mit anschliessend gluschtigem Nachtessen (Älpler-Makkaronen und Apfelmus) in geselliger Runde verdient genossen. Für die historisch Interessierten sei erwähnt, dass diese ehr­würdige Wirtschaft als erstes Parlamentsgebäude diente, wo u.a. während des dreissigjährigen Krieges die «Neutralität» und die «74 Tagsatzungen» der noch jungen Eidgenossenschaft beschlossen wurden!

Auf dem gleichen Weg, über den wir gekommen waren, wurden wir zu späterer Stunde auch wieder hochgeschüttelt und fanden allesamt wohlbehalten zurück ins Hotel Seeblick, wo zu mitternächtlicher Stunde die letzten Benzingespräche in geselliger Runde verklangen.

Das geschichtsträchtige Wirtshaus zur Treib direkt am Vierwaldstättersee

Nachdem es in der Nacht – mit viertelstündlichem Glockenschlag vom benachbarten Kirchturm – weiter regnete, galt es am frühen Samstagmorgen nach Donats Kurzbriefing zügig aufzusitzen, damit der Konvoi flott, aber doch geordnet die Hotelpforten verlassen und scharf talwärts losfahren konnte. Die Ausfahrt führte dem malerischen See entlang und durch die feuchtgrünen Naturlandschaften nach Morgarten, wo wir im Restaurant Eierhals köstlichen Fisch aus dem nahe gelegen Ägerisee mit einem bis zwei weissen Tröpfchen geniessen konnten.

 

 

Regnerische Traversierung des Vierwaldstättersees

Danach waren gemäss OK eigentlich zwei Routenvarianten zur Auswahl vorgegeben, wonach die kürzere früher bzw. die längere später zur Fähre ­Beckenried gelangt wäre. Da es aber bei der Abfahrt wieder wie aus Kübeln zu giessen begann, fanden sich nur die wenigsten planmässig auf der Fähre ein; die anderen bevorzugten wohl die kürzeste, Google-definierte Strecke zurück ins Hotel. Als Trost für diejenigen, die nicht dabei waren: Die Fahrt auf der Fähre war alles andere als sensationell, die Sicht gleich null, nicht nur weil es ununterbrochen in Strömen regnete, nein, weil unsere Oldtimer von innen her derart feuchteten, dass selbst das trockenste Tüechli die Innenscheiben nicht zu trocknen vermochte – bei den Youngtimern tröstete die auf Vollgas eingestellte Klimaanlage.

Im Restaurant Eierhals in Morgarten gab’s zum Zmittag Fische aus dem Ägerisee

Endlich, endlich beim Hotel angekommen, trafen sich Mann und Frau, kuschelig in Bademäntel gehüllt, wieder zum Schwimmen und Plantschen in der Wellness-Zone oder schwitzend beim ­Saunieren. Der Rest des Tages ist schnell erzählt: genüsslicher Apéro, feines Dinner in netter Robe, gemütlicher Schlummi, Wecker stellen und Lichterlöschen zu mitternächtlicher Stunde.

Beim Nachtessen im «Seeblick» zeigte sich erstmals die Sonne

«Happy Birthday to you – happy Birthday to you dear Brigitte and dear Donat» ertönte um halb neun Uhr der herzlich gesungene Weckruf, begleitet vom flackernden Licht zahlloser Kerzlein. Das anschliessende Kurzbriefing von Donat verhiess ­eine anspruchsvolle, atemberaubende Fahrt auf schmalen Strassen über den Glaubenbergpass nach Altishofen im Entlebuch, wo wir da und dort einer Kuh bzw. zumindest einem frischen Kuh­fladen ausweichen mussten. Wir hatten an diesem Tag grosses Glück: Die Scheibenwischer waren nicht im Dauereinsatz, weshalb wir doch endlich mal die Fensterscheiben runterkurbeln und direkte Frischluftzufuhr geniessen konnten. Mut, das ­Verdeck runter zu lassen, hatten letztlich doch nur ganz vereinzelt hartgesottene Fahrerteams (Chapeau!).

Beim Nachtessen im «Seeblick» zeigte sich erstmals die Sonne
Gruppenbild nach der Besichtigung des Logistikzentrums der Galliker Transport AG

Den zweitletzten Höhepunkt bildete dann der Besuch des im 1918 gegründeten Familienunternehmens Galliker Transport AG, welches von der jungen Frau Galliker in 4. Generation charmant vorgestellt wurde mit anschliessendem Rundgang im «modernsten Car Center» der Schweiz, ein Hightech-Teilbetrieb, in dem sogar das Fotografieren verboten war. Mit grossem Applaus und MBVC-Geschenkli wurde die interessante Einladung herzlich verdankt und mit traditionellem Gruppenfoto bei ersten Sonnenstrahlen stolz abgerundet.

MBCV-Präsident Gary Massatti dankt den Organisatoren Donat Keusch, Nicole Bossert, Rolf Herzig und Christian Mürlebach (v. l.)

Die Zündschlüssel wurden nun ein letztes Mal gedreht und los ging’s zur letzten Etappe nach Egolzwil zum feinen Apéro und Mittagessen im Eventlokal «Mangerie», wo gegen 16.30 Uhr sich Mann und Frau verabschiedend in die Arme fielen und letzte Verdankungen mit dem Fazit ausge­sprochen wurden, dass selbst der Regen im Regen stehen blieb, weil die Jahresausfahrt 2024 in jeder Beziehung einzigartig, erlebnisreich und schlicht toll von Donat, Nicole, Rolf und Christian organisiert war!

Mittagessen in der «Mangerie» in Egolzwil

Weitere Impressionen der Ausfahrt in der Bildergalerie