Jahresausfahrt 2022

MBVC – Jahresausfahrt mit Vortagesanreise und – Programm vom 17.-19. Juni 2022

Schon die Ausschreibung zur Jahresausfahrt in den Club Nachrichten machte einen «gwondrig» was es mit dem «Goldstück» der Ostschweiz so auf sich hat. Unter dem Zepter von Kurt Schweizer und seiner Gattin Sonja sowie ihrem Helferteam wurde eine schöne Reise in das Appenzeller Land mit Säntis – der Berg und dem Alpsteingebirge realisiert.
 
Urs Gröbli
 
Für viele Leute galt es früh aufzustehen und den Weg zur Schwägalp unter die Räder zu nehmen. Ab Freitagmittag hiess es für die Vortagsprogramm-Geniesser im Säntis-Hotel an der Rezeption «sönd Willkomm». Aus der Hand von Sonja durften wir nach ersten Informationen, ein Roadbook in Empfang nehmen und wie könnte es anders sein: In einer super Aufmachung in einer Appenzellertasche mit Bhaltis. Es ist nicht nur zum Aufbewahren als Andenken sondern auch als Bettlektüre geeignet mit Witzen im Innerrhoder Dialekt und deren Übersetzung! Sodann liest man aber auch die Geschichte des Säntis mit viel Wissenswertem – vielen Dank für die grosse Arbeit!

Freitag, 17. Juni > Säntis – der Berg
Der Säntis, 2502 m üM, eingebettet in einer der schönsten Bergkulissen Europas, thront im Alpsteingebirge. Gut 10 Minuten dauert die faszinierende Schwebebahnfahrt über die Alpweiden und schroffen Felswände von der Schwägalp (Station 1349 m über Meer) zum Gipfel.
 
Für Gross und Klein erweitert der Säntis-Gipfel bei jedem Wetter den Horizont. So tauchten wir ein und lernten von den Führern Faszinierendes zu Wind und Wetter, Schnee und Eis sowie zur Geschichte der Schwebebahn.
 
Für beide Gruppen gab es viel zu sehen, einerseits die technischen Anlagen bei der Talstation und auf dem Berg die Geschichte zum Säntisgipfel sowie viel über die Baustufen der Schwebebahn. Natürlich kam auch die Antennenanlage der Swisscom mit ihren technischen Ausführungen nicht zu kurz. So war es für mich neu zu hören, dass der massive Funkmast nicht auf dem Fels verankert, sondern mittels einer Halte- und Befestigungskonstruktion im Gebäude befestigt ist.

Säntis – die Geschichte
Die Geschichte wie sie im Roadbook dargestellt ist, lässt sich nicht besser darstellen und ist zum Studium empfohlen. Es ist ein Stück schweizerischer alpiner Geschichte was zwischen 1846 und 2022 mit dem Säntis alles passiert ist, inkl. Kriminalistik (Mord am 21. Febr. 1922 am Wetterwartehepaar). Insbesondere von der Pionieridee über die ersten Bahnbauarbeiten oder das schreckliche Lawinenunglück 2019 bis zum heutigen Tourismus, Hotel- und Bergbahn-Betrieb.

Zu entdecken gab es viel an diesem Nachmittag und bald meldete sich auch einmal der Hunger. Beginnend mit einem feinen Apéro im «alten Säntis» ging es danach zum Terrassenrestaurant auf dem Säntisgipfel.

Das Nachtessen mit Hausfrauensalat, Grossmutters Hackbraten mit Rotweinsauce, Kartoffelstock, Gemüse und zum Dessert lauwarmer Apfelstrudel mit Vanillesauce war der gelungene Tagesabschluss. Bald ging es talwärts zur Schwägalp und zu einem «Schlumi» in der Bar vom Berghotel-Säntis.

Säntis – das Hotel***
Auf der Schwägalp im Hotel genossen wir den Aufenthalt und einen erholsamen Schlaf mit entsprechender Naturkulisse und Kuhgeläute von der nahe gelegenen Alpwiese. Am Morgen streifte der erste Blick über den idyllischen Weidwald vor dem Fenster oder man bestaunte die majestätische Säntisfelswand und die saftigen Alpwiesen. Wissen Sie, woher der Name «Schwägalp» kommt? Laut Wikipedia von einem veralteten Wort «Schweige» mit der Bedeutung «Viehweide» > 1535 = Schwaigalpli > wurde später Schwägalp.

Samstag, 18. Juni > Rund um den Säntis
Für Vortagesanreisende Frühstück im Berghotel Säntis, für die Samstagsanreisenden hiess es Check-in, von überall tönte es «Hallo – Grüezi – schön dich zu sehen – wie geht’s» und schon bald ging es zur offiziellen Begrüssung durch Kurt «sönd alle herzlich willkomm» und zum Fahrerbriefing.
 
So durfte Kurt Schweizer 69 Teilnehmende mit 34 Oldtimern an der diesjährigen Jahresausfahrt begrüssen. Leider gab es krankheitshalber auch 3 Absagen. Wir wünschen allen eine gute Genesung und werdet bitte schnell wieder gesund. An dieser Stelle auch einen herzlichen Gruss an Domenic Werder.
 
Pünktlich um 09:45 Uhr ging es los zur Tour rund um den Säntis mit Ziel Appenzell. Es war ein heisser Sommertag angesagt, – und es ward heiss – «sauheiss» bei 36 °C.
 
Die wunderschöne Route führte uns über Rietbad –Ennetbühl nach Nesslau mit Sicht auf den Stockberg. Durch das Toggenburg – Stein/SG – Alt St.Johann – Unterwasser –Wildhaus mit Sicht auf den Schofberg 2373m und den Alpstein wie Chrüzberg – Altmann – dazwischen immer mal wieder der Säntis mit seinen 2502m. Von Wildhaus ging es über die Tobelsäge hinunter nach Gams ins Rheintal. Wir blieben auf der Anhöhe nach Frümsen –Sennwald – Rüthi – sodann wieder den Berg hinauf über Kobelwald – Eichberg – Eggerstanden zum Zwischenziel Appenzell.

Der reservierte Parkplatz war ideal ausgewählt, direkt neben der «Appenzeller – Brauerei». So gab es nach der Begrüssung durch unseren Präsidenten Chistian Haltner und der obligaten «Klassenfoto» ein kühles Blondes.

Nächstes Ziel und etwas «gwondrig» ging es beim Adlerplatz zur schmackhaften Dorfführung unter dem Motto «allpott e chli tocke» (immer wieder etwas probieren). Die Degustationen mit Häppchen bei den entsprechenden Stationen waren sehr fein. So gab es einen Apéro mit Käse-, Fleisch-, Back- und Getränkespezialitäten und zum Schluss ein Kapuzinerbitterli zum Probieren.

Etwas ist mir aufgefallen, die Appenzeller verstehen nicht nur ihr Handwerk sondern Tourismuswerbung – Industrie, Handwerk und Gastronomie funktionieren Hand in Hand im Appenzeller Land! Wir durften einiges Wissenswertes von unserer Führerin, einer waschechten Appenzellerin, über die Geschichte des Kantons, deren Begebenheiten und Freiheitskriege (ohne geht es anscheinend nicht) und des Hauptortes Appenzell erfahren.

Zum Glück ist der Hauptort nicht so gross und weitläufig, denn das Thermometer stieg unaufhörlich. Die wunderschönen Gebäude mit ihren Giebelmalereien, die uralten Häuser mit ihren Besonderheiten (Seelenfenster) und Geschichten sind wirklich eine Reise wert.

Nach der Führung bestand die Möglichkeit zum «Lädelä und Käffelä». Die Rückfahrt zum Hotel Säntis auf der Schwägalp konnte man individuell gestalten. So ging es von Appenzell über Gontenbad – Gonten – Jakobsbad (Kloster) – Urnäsch – um den Kronberg – Rossfall und Chräzerli zur Schwägalp.
 
Nach einem feinen Apéro auf der Terrasse des Hotel Schwägalp mit Aussicht auf die Alpweiden und im Genuss der Kuhglocken ging es schon bald zum Nachtessen im Restaurant Schwägalp. Und dies war der Hammer! Ein bedientes Buffet mit Allem was dein Herz begehrt, unter dem Motto: «Lesen Sie ihr Menü selbst aus»!
 
Für diejenigen welche die notwendige Bettschwere noch nicht verspürten, war für ein «Schlumi» die Bar noch auf.

Sonntag, 19. Juni > Toggenburg
Gut ausgeschlafen begannen wir den Tag auf dem Säntis, denn im Säntisrestaurant gab es ein feines Z’Morgä Buffet mit Appenzeller-Musik dem «Echo vom Spielberg». So ein Säntisfrühstück am Morgen früh bei angenehmer Sommerfrische ­– ein Erlebnis. Bald ging es wieder per Talfahrt zur Schwägalp, denn es hiess unsere Fahrzeuge für die letzte Etappe bereit zu machen. Der Anblick in der Tiefgarage liess manches Oldtimerherz höher schlagen. Eine Garage voll verschiedenster Typen Mercedes-Fahrzeuge, alle liebevoll gepflegt und gehegt!

Pünktlich um 11:45 Uhr war die Abfahrt nach Tufertschwil ins Toggenburg angesagt. Doch leider konnten wir wegen einer polizeilichen Unfallmeldung nicht die vorgesehene Route über Urnäsch unter die Räder nehmen, sondern fuhren bei heissem Sommerwetter durch das Toggenburg via Ebnat-Kappel – Lichtensteig – Lütisburg nach Tufertschwil zum neuen Hotel/Restaurant «Rössli». Eine schöne Umgebung und Aussicht auf den Alpstein und die Hügellandschaft des Toggenburg überraschte uns. Der Abschlusspunkt konnte nicht besser gewählt werden. Auch hier wusste man das Oldtimerherz mit einem feinen Abschlussessen zu begeistern. Das Menü von Kurt und Sonja fein ausgewählt, wurde durch das Rössli-Team hervorragend serviert. Fitnessteller – zarte Pouletbrust mit Kräuterbutter und einer grossartigen Gemüsegarnitur, und zum Dessert Coupe Romanoff. Dem MBVC-Ostschweiz sei die Übernahme der grossen Wasserrechnung –frisch und perlig- sowie des Kaffees herzlich verdankt.

Da einige Teilnehmende eine längere Heimfahrt im Sonntagsverkehr vor sich hatten, hiess es bald einmal auf Wiedersehen zu sagen. So bleibt sicher in Erinnerung «Bi öös is halt ase schö»! (Bei uns ist es halt so schön).

Ich will es nicht verpassen, auch sicher im Namen aller Teilnehmenden, Kurt & Sonja Schweizer sowie ihrem Team für dieses schöne Programm und die vorzügliche Organisation der diesjährigen Jahresausfahrt ganz, ganz herzlich zu danken – es waren einfach sehr schöne drei Tage zum Geniessen.

Allzeit gute Fahrt, bleibt oder werdet wieder gesund, bis zur nächsten Ausfahrt.

 
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