Hauptversammlung 2024
MBVC-Hauptversammlung – Ende gut, alles gut?
Obschon einige wenige Clubmitglieder im Vorfeld mit Gerüchten und dem Versand von Massenmails für Unruhe gesorgt hatten, verlief die diesjährige Hauptversammlung im Energy Park im solothurnischen Laupersdorf ohne grosse Turbulenzen. Die vorausgegangene intensive Informationsarbeit des Vorstandes und die Beschränkung der Redezeit auf drei Minuten verfehlten ihre Wirkung bei der Behandlung der verschiedenen Anträge nicht. Trotzdem dauerte es ganze fünf Stunden, bis endlich alle 15 Traktanden abgehandelt waren. Aufgrund des positiven Ausgangs aller Abstimmungen und Wahlen gab der Präsident Gary Massatti in seinem Schlusswort seiner Hoffnung darüber Ausdruck, dass nun wieder Ruhe im Verein einkehren werde.
Text: Alexander Meier, Fotos: Marlène Kropfli/Hans Jörg Hämmerle (1)

Der Wettergott muss wohl sehr grosse Sympathien für den MBVC hegen, denn nach mehr als einer Woche nasskalten Wetters brillierte der letzte Samstag im April mit strahlendem Frühlingswetter. Rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen um die Mittagszeit vor dem Energy Park im solothurnischen Laupersdorf ein, die meisten von ihnen standesgemäss in einem Veteranen mit Stern. Der vom Club offerierte Apéro riche wurde im ersten Stock des Museums serviert. Dabei hatten die Besucher Gelegenheit, die faszinierenden Exponate – zwei- und vierrädrige und sogar geflügelte Oldtimer, alte Benzinsäulen und Blechschilder – zu besichtigen.



Eine Etage höher begann dann Punkt 14 Uhr die eigentliche HV. Spannung und Anspannung liessen sich zu Beginn der Versammlung mit Händen greifen. Der Präsident Gary Massatti begrüsste die 126 Stimmberechtigten und weitere 20 Teilnehmende. In Anbetracht der 15 Traktanden und zahlreicher eingegangener Anträge beschränkte er die Redezeit für Votanten auf drei Minuten und bat, auf Applaus zu verzichten. In der Hoffnung auf Besserung des Miteinanders im Club werden im vorliegenden Bericht nur wenige Personen namentlich genannt und es wird primär über die aktuellen Herausforderungen berichtet.





Der Präsident fasst die Ausgangslage mit den Worten zusammen, dass einige Nörgler dem Vorstand das Leben schwer machen; ja vom Versuch einer Generalrevolte ist die Rede. Die gegenseitigen Vorwürfe sind umfangreich, eine Aufzählung würde den Rahmen des Berichtes sprengen. Während es in den Sachfragen durchaus verschiedene Meinungen geben darf und gibt, wird das Verhalten einiger Personen im Club als unakzeptabel bezeichnet. Gary fragt, wo Loyalität und Respekt geblieben sind und ob diese Kritiker weiterhin Platz haben in unserem Verein. Freude sollte herrschen, so der Präsident. Wir alle werden daran erinnert, dass wir die Marke Mercedes-Benz repräsentieren und uns entsprechend verhalten sollten.
Über das Vereinsjahr an sich kann positiv berichtet werden, mit sehr guter Teilnahme an Ausfahrten, Stämmen und weiteren Veranstaltungen. An zwei Anlässen von Mercedes-Benz Schweiz konnten Clubfahrzeuge als Dekorationsobjekte zur Verfügung gestellt werden, womit wir uns für die von Mercedes-Benz Schweiz erhaltenen Leistungen erkenntlich zeigen konnten.
Die Finanzen des MBVC bewegten sich im abgelaufenen Jahr in ordentlichem Rahmen, das Augenmerk bezüglich Finanzen liegt somit auf der Zukunft. Erläuterungen über Einnahmen und die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel nahmen, auch aufgrund von eingereichten Fragen von Mitgliedern, einen breiten Raum ein. So wurden unter anderem Fragen zu den Inserateerträgen im MBVC-Magazin beantwortet und dabei aufgezeigt, dass die Kosten im Vergleich zu den ehemaligen Club-Nachrichten trotz zusätzlichen Seiten nicht angestiegen sind.
Weiter erläuterte der Vorstand, welche Kosten pro Mitglied anfallen, welche Leistungen vom MBVC erbracht werden und wie hoch die Spesen sind, welche jedes Vorstandsmitglied in Ausübung seiner Tätigkeit selber trägt. Schliesslich konnte die Rechnung genehmigt und dem Vorstand Entlastung erteilt werden. Anschliessend wurde auch über die umfangreichen und erfreulichen Aktivitäten des MBVC kurz informiert und das Programm für das laufende Jahr vorgestellt.



Aufgrund der erwarteten Entwicklung erachtet der Vorstand eine Beitragserhöhung von 150 auf 220 Franken (einfache Mitgliedschaft) als notwendig. Dies ist aus Budget und Finanzplan klar ersichtlich. Der Vorschlag wird mit 61 Ja gegen 28 Nein bei 17 Enthaltungen angenommen. Von einigen kritisch aufgenommen wurden der Vorschlag einer Aufwandsentschädigung für die Mitglieder des erweiterten Vorstandes (CHF 8’450.00 pro Jahr) sowie die Einführung einer bezahlten Buchhaltung/Kassaführung, die mit CHF 15’000.00 pro Jahr veranschlagt ist. Gary erklärte, dass sich trotz grösster Bemühungen des Vorstandes niemand aus dem Club gefunden habe, der bereit gewesen wäre, die Kassaführung zu übernehmen. Deshalb sei die Auslagerung der Aufgaben die effektivste und kostengünstigste Lösung. Die Kritiker argumentierten hier, dass sämtliche Vereinsarbeit komplett ehrenamtlich sein sollte und dann – könnte dies umgesetzt werden – eine Erhöhung der Beiträge nicht notwendig wäre. Vom Vorstand wurde diesbezüglich an den im Vereinswesen bekannten und auch für uns massgeblichen gesellschaftlichen Wandel erinnert und daran, dass wir als Verein und Teil der Mercedes-Benz-Organisation umfangreiche organisatorische, rechtliche und regulatorische Voraussetzungen zu erfüllen haben, um zukunftstauglich zu bleiben. Schliesslich wurde das für 2024 noch einen Verlust vorsehende Budget (da die Beitragserhöhung erst 2025 wirksam wird) mit den darin enthaltenen Kernthemen mit 58 Ja gegen 33 Nein bei 12 Enthaltungen gutgeheissen.
Eine von einem Mitglied vorgeschlagene Budgetvariante wurde ebenso wie der Antrag auf geheime Abstimmungen und Wahlen von der Versammlung klar abgelehnt.
Aufgrund der Anzahl an Geschäften wurde die Beschlussfassung über die in vier Arbeitsgruppen mit grossem Aufwand überarbeiteten Statuten ein zweites Mal verschoben. Beschluss wurde aber vorab gefasst über die Freimitgliedschaft. Es wurde den Anwesenden in Erinnerung gerufen, dass bei aktuell 567 Mitgliedern rund drei Viertel einen Beitrag zahlen. Mit Blick auf die Altersstruktur und die erwartete Entwicklung der Anzahl weiterer Freimitglieder mit entsprechenden finanziellen Konsequenzen stimmte die Versammlung der Abschaffung der Freimitgliedschaft mit grossem Mehr zu. Der Bestandesschutz für heutige Freimitglieder ist gewährleistet. Eine Übergangsregelung für Mitglieder mit vielen Vereinsjahren ist nicht vorgesehen.


Da die operative Rechnungsführung und die Verantwortung dafür zu trennen sind, wurde Kurt Rütsche als neuer Leiter Finanzen in den Vorstand berufen, während Jolanda Utz als Nachfolgerin von Thömu Habegger neu die Verantwortung für das Sekretariat trägt. Damit ist der Kanton Bern nun zweifach im Vorstand vertreten. Präsident, übriger Vorstand, Revisoren und Verbandsdelegierte (inkl. Scrutineers SHVF) wurden ohne Gegenstimmen mit einigen Enthaltungen wieder- bzw. neu gewählt.

Für detaillierte Angaben zur Versammlung verweisen wir auf das Protokoll, das ab sofort im Mitgliederbereich der MBVC-Website aufgeschaltet ist. Angesichts von Auflage und Verteilung des MBVC-Magazins (nebst Mitgliedern auch an Dritte) wird das Protokoll nicht mehr ins Magazin aufgenommen, sondern ausschliesslich auf der MBVC-Website publiziert.











Der Präsident dankte allen, die sich für den MBVC in irgend einer Form einsetzen. Insgesamt 15 Personen wurden für ihr wertvolles Mitwirken geehrt. Stellvertretend für sie sei hier unser langjähriger Kollege Pierre Jean Lauter erwähnt, der von der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt wurde.


Im Anschluss an den formellen Teil konnten die Teilnehmenden beim Nachtessen vor Ort in gemütlicher Runde verweilen und sich am schönen Ambiente des Energy Parks nochmals erfreuen.

Und zwischen dem Hauptgang und dem Dessert des vorzüglichen Nachtessens kamen die Gäste in den Genuss einer musikalischen Einlage des Gastgebers Martin Jaggi und seiner Partnerin.

