Frühlingsausfahrt 2024
Reben, Rösser und Rinder: Frühlingsausfahrt nach Graubünden
Am 4. Mai startete die erste Ausfahrt des Jahres 2024, organisiert vom Stamm Zürichsee/ Graubünden. Vom Clublokal in Siebnen ging es in die Bündner Herrschaft nach Maienfeld. Dort besuchten wir das Eichengut, einen vielseitigen, ökologischen und hochmodernen Landwirtschaftsbetrieb – eben: wo Rebe, Ross und Rind zu Hause sind.
Text: Dirk Westphalen; Fotos: Gary Massatti (3), Martin Stahl (2); Hans Jörg Hämmerle (1)
Zum Auftakt bei Kaffee und Gipfeli im Stammlokal Hotel & Restaurant Schäfli in Siebnen trafen sich 50 Teilnehmende mit 28 Fahrzeugen. Der Wettergott hatte es gut gemeint mit uns an diesem ersten Maiwochenende und so herrschte von Anfang an eine gelöste Stimmung.
Von den vielen positiven Reaktionen auf die Frühlingsausfahrt des letzten Jahres ermutigt, hatte das Organisationsteam wieder eine Ausfahrt nach klassischem Roadbook ausgearbeitet; die Teilnehmer mussten sich die Strecke Stück für Stück «erfahren».
Doch damit nicht genug. Das Organisationsteam hatte auch wieder einige «Überraschungen» in die Fahrstrecke eingebaut.
Das Roadbook enthielt neben der Streckenbeschreibung auch zwei Bilderrätsel. Zwei Gebäude unterwegs sollten anhand von Bildausschnitten gefunden werden.
So ging es im Ein-Minuten-Abstand los auf die Strecke zum ersten Tourabschnitt. Die Einzelfahrer wurden dabei jeweils direkt im Anschluss an ein Paar losgeschickt, denn sie sollten sich ja auf die Strecke konzentrieren und nicht durch das Roadbook abgelenkt werden.
Der erste Abschnitt führte auf schönen Nebenstrassen über den Ricken nach Wattwil, und dann weiter nach Wildhaus ins Toggenburg. Von dort ging es dann ostwärts wieder ins Rheintal hinunter, durch Buchs und anschliessend über den Rhein. Nach einem kurzen Stück durch Liechtenstein ging es weiter in Richtung Maienfeld in der schönen Bündner Herrschaft.

Kurz vor Maienfeld, bei der Festung Sankt Luzisteig, folgte die nächste «Überraschung». Hier wurden die Teilnehmer auf den grossen Parkplatz der Kaserne gelotst und es galt, die erste Prüfungsaufgabe zu lösen. Mit dem eigenen Fahrzeug musste eine Strecke von 15 Metern in exakt zehn Sekunden zurückgelegt werden. Nach Ablauf der zehn Sekunden wurde der Oldtimer angehalten und die noch verbliebene Distanz zur Ziellinie gemessen. Der beste Teilnehmer schaffte es bis auf knappe 21 cm Abstand zum Ziel.
Nachdem diese erste Aufgabe gelöst war, ging es wieder weiter zum Eichengut in Maienfeld. Dort angekommen, ging es dann in mehreren Gruppen auf zur Besichtigungstour durch den Betrieb.
Der Betrieb existierte an anderer Stelle in Maienfeld schon seit über 100 Jahren und wurde vor zwei Jahren an seinem jetzigen Ort nach modernsten landwirtschaftlichen Erkenntnissen komplett neu erbaut.

Dieser in seiner Art in der Schweiz wohl einzigartige Kombibetrieb beherbergt von Ackerbau und Rindviehhaltung über tierfreundliche, leistungsorientierte Pferdehaltung und Weinbau bis hin zur Gastronomie alles unter einem Dach.
Als zukunftsorientierter Betrieb setzt das Eichengut zudem hochprozentig auf erneuerbare Energiequellen und Selbstversorgung: 5000 Quadratmeter Photovoltaik und eine eigene LKW-Stromladestation sind dort installiert. Der Strom dient dabei nicht nur der Eigenversorgung, sondern wird auch ins örtliche Netz eingespeist.
Die Rinderzucht erfolgt fast vollautomatisch. Ein Futterroboter sorgt für die jeweils richtige Futtermischung für die Kälber und Rinder und transportiert den Nachschub maulgerecht an die richtige Stelle.
Wer ein Pferd besitzt, kann dieses im Eichengut sozusagen zur Übernachtung mit Vollpension geben. Es wird rund um die Uhr versorgt und die Gegend bietet sich für reizvolle Ausritte an. Die moderne grosse Reithalle lässt jedes Reiterherz höher schlagen und auf dem Gut kann man sein Tier auch in einer Voltigieranlage dressieren.
Daneben wird auf dem Eichengut auf rund vier Hektaren Wein angebaut. Besonders gut gedeiht in der Region der Pinot Noir, dem damit auch die grösste Rebfläche vorbehalten ist. Sämtliche Schritte in der Weinherstellung, von der Traubenverarbeitung über die Lagerung bis zum Abfüllen und Etikettieren, erfolgen direkt auf dem Eichengut.
Nach der fachkundigen Führung durch den Betrieb ging es in das gutseigene Restaurant. Dort wurden wir dann zum Abschluss unseres Besuches mit einem feinen Drei-Gang-Mittagessen und einem Glas passenden Wein vom Eichengut verwöhnt und die gewonnenen Erkenntnisse im angeregten Gespräch ausgetauscht.

Doch alsbald hiess es dann schon wieder Abschied nehmen vom Eichengut, denn es stand ja noch der dritte Tourabschnitt an. Dieser führte uns über Bad Ragaz, Sargans und weiter durchs Seeztal und über die reizvolle alte Kerenzerbergstrecke dem Walensee entlang zurück zum Hotel & Restaurant Schäfli in Siebnen.
Auf dem Weg dahin galt es aber noch eine weitere Prüfungsaufgabe zu bestehen. Dieses Mal war das Wissen über Mercedes-Benz gefragt! Was bedeuten die drei Speichen im Mercedes-Stern? Wofür steht die Abkürzung AMG? Fünf Wissensfragen mit mehreren Antwortmöglichkeiten mussten beantwortet werden, und irgendwelche elektronischen «Helferlein» waren dabei natürlich nicht erlaubt.
Wieder wohlbehalten im Schäfli angekommen, war es immer noch schön sonnig bei angenehmen Temperaturen, und so konnten wir den Ausflugstag sogar draussen auf der Terrasse bei Kaffee und Kuchen beenden.

Es gab viel zu erzählen, wie es den Teilnehmern denn unterwegs bei den Prüfungen so ergangen ist und wie man das Fahren nach Roadbook gemeistert hat.
Und natürlich durfte zum guten Abschluss der Ausfahrt die Siegerehrung mit Preisverleihung für die ersten drei Plätze nicht fehlen sowie die Danksagung an die freiwilligen Helfer, ohne die die Durchführung dieser Ausfahrt so nicht möglich gewesen wäre.
Es war wieder eine super Frühlingsausfahrt mit Euch, wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr!
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