Frühlingsausfahrt 2016

– es tröpflet – es tröpflet – oder: – nach em Räge schint d’Sunne….

Urs A. Gröbli

Er ist doch da, der Frühling und so treffen sich auf Einladung von Roland Blaser 91 Mitglieder des MBVC, mit ihren aus dem Winterschlaf geholten «Oldtimern».

Roland hat uns bewusst in seinen Wohnkanton Aargau geführt, den sicher viele von uns nur von einer Durchreise von Ost nach West kennen. Aber wer sich Zeit und Mühe nimmt den Kanton etwas genauer zu erkunden, wird ganz sicher seine landschaftlich schönen Seiten und auch seine Geschichte kennenlernen.

     

Eine stattliche Anzahl von 49 Mercedes-Benz-Fahrzeugen traf sich im Auto-Museum Setz in Dottikon. Darunter auch einige ganz rare und schöne Oldies. Der Älteste von 1935! Alle über den Winter gut gewartet, abgeschmiert und für den 1. Ausflug bereit gemacht. Es macht einfach nur Freude so eine Ansammlung von Old- und Youngtimern zu sehen.

     

Der Empfang im Auto-Museum Setz konnte nicht schöner sein, denn zur Begrüssung gab es guten Kaffee und Gipfeli – nicht nur spendiert vom Setz-Team, nein auch noch serviert! – Herzlichen Dank dafür. So waren die Mägen der Teilnehmer bald beruhigt und wir konnten dem interessanten Referat von Herrn Hanspeter Setz folgen.

Nicht nur die spannende Firmengeschichte der Setz AG mit ihren vielen Auf und Abs, sondern auch der Umstand, dass Hanspeter Setz, ein Patron im Transportwesen und der Verteillogistik es verstand, die Firma auch in der schwierigen schweizerischen Verkehrspolitik zum Erfolg zu führen. – Ein Patron eben!
 
Gründung der Firma 1911 durch Gottlieb Setz, 1960 tritt Hanspeter Setz (20) in das Unternehmen ein und führt es bis 1997 als einen der grössten Transportbetriebe in der Schweiz mit ca. 250 Mitarbeitenden.
 
Es war spannend seinen Äusserungen zu folgen, und so bekam natürlich die Verkehrspolitik der 70er und 80er Jahre ihr Fett ab, nicht zuletzt aber auch die Situation der Presse in der Schweiz.
 
Beim anschliessenden Apéro, welcher auch vom Auto-Museum Setz spendiert wurde, – herzlichen Dank auch dafür! – gab es sicher die eine oder andere Diskussion über die heutige Verkehrssituation und Politik.
  
Die Besichtigung der vielen Exponate im Museum konnte in einem ungezwungenen, freien Rundgang vorgenommen werden. Eine so schöne Sammlung von alten wie auch neueren Fahrzeugen zusammen zu tragen, zeugt von einer profunden Kenntnis der Materie Fahrzeug. Nicht nur Schätze der Personenwagen sind sehenswert, sondern ganz sicher auch die mit der Firmengeschichte behafteten, neuzeitlichen ausgestellten Lastwagen. So enthält die heutige Sammlung ca. 80 Exponate, 40 LKW und 40 Personenwagen. Darunter sind auch exotische Raritäten anzutreffen, wie ein Bugatti Bolide oder ein Sauber Formel 1-Rennwagen. Zukunftsversionen wie Hybrid- und reine Elektro-Fahrzeuge sind auch zu sehen. Zudem stehen Modellfahrzeuge, Velos, Motorräder und Spezialgeräte, wie beispielsweise der Segway, zur Besichtigung bereit.

     

Aber auch Humorvollem war seine Zeit gegeben – fahren Sie heute einmal mit so einem Laster Getränke aus!
 
Nochmals herzlichen Dank, dass wir den Start in die Frühlingsausfahrt bei Ihnen Herr Setz machen durften.
 
Es war fast ein Wunder, aber die graue Farbe am Himmel lichtete sich und machte leichten Sonnenstrahlen Platz. Die Freude auf die Ausfahrt steigerte sich plötzlich. Punkt 12:00 hiess es «Einkolonnieren – Motor an» und es ging los auf die Ausfahrt durch den Kanton Aargau.
 
Mit dem Start im aargauischen Freiamt – dem wohl historisch grössten Raum im Aargau (1386 Sempacherkrieg – 50jähriger Frieden, durch die Eidgenossen bedroht – Villmergerkrieg 1712, etc.) ging die Fahrt über Villmergen – Uezwil – Bettwil – über den Lindenberg nach Buttwil – Hämikon mit Blick auf den Hallwilersee – ins Seetal nach Sulz und Gelfingen.
 
Die Waldpassagen über den Lindenberg waren gesäumt vom herrlichen Hellgrün der neuen Buchenblätter vor dem dunkleren Tannengrün. Rechts der Strasse bei Gelfingen konnte man das Schloss Heidegg aus dem 12. Jahrhundert mit seiner grossen Geschichte sehen. Heute ist der Landsitz im Besitz des Kantons Luzern ein sehenswertes Museum. Schön anzusehen, die blühenden Obstbäume sowie die alten Aargauer Bauernhäuser, 3-stöckig und mit Vordach im 1. Stock.
 
Von Gelfingen ging es als 2. Etappe dem Baldeggersee entlang nach Nunwil – Wiliswil – Römerswil – dem Erlosen entlang nach Witwil und Beromünster. In der Ferne konnte man, bei zunehmendem Grau am Himmel, die am Horizont hoch aufragende Antenne des stillgelegten Landessenders Beromünster sehen. (Wisst ihr noch wie es damals um 12:30 Uhr am Radio tönte: «Pausenzeichen – hier ist der Landessender Beromünster mit den Mittagsnachrichten…» und heute?)

Nun ging es ins obere Wynental über Gunzwil – Rickenbach – links vom Stierenberg – Mullwil – Booler – dem Ziel Bad Schwarzenberg entgegen. Ein historischer Ort mit einer abwechslungsreichen Geschichte: Mineralwasserquelle 1640 durch Goldgräber!!! entdeckt, Heilbad – 1935 abgebrannt, wieder aufgebaut und ab 1972 nach mehreren Hochs und Tiefs durch den heutigen Pächter Dieter Roth als Gasthaus wieder zu neuem Leben erweckt. 
 
Hier angekommen: «Es tröpflet, es tröpflet»!
Doch wir wurden belohnt mit einem köstlichen Mittagessen im Gasthof und Spezialitätenrestaurant Bad Schwarzenberg. Herz was willst du mehr, ein feines Essen, ein Benzingespräch, eine fröhliche Runde, ein gemütliches Beisammensein mit Gleichgesinnten.
Zuletzt eine Überraschung, Roland kündigte ein «B’haltis» an. Ein schöner Brauch und um so schöner bei einer solchen Überraschung! Ich verrate nicht alles was der Inhalt war, aber der Sonntagsbrunch war gesichert und er mundete.

Wir danken dem OK-Team:
   Roland Blaser und Pia Meier
   Regula Betz und Mäni Dettwiler
   Sonja und Kurt Schweizer
   Trudy und András Széplaky
für den gelungenen Anlass und die grosse Mühe, einen so tollen Frühlingsausflug zu organisieren.

 
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