40 Jahre MBVC – Donnerstag, 16. Juni

Mehrere Wege führen nach Davos, das vielfältige Besichtigungen bietet

Ursula Bühlmann

Das Wetterpictogramm zeigte für Donnerstag nur Regenwolken. Deshalb entschlossen wir uns, unser Ponton-Cabriolet wegen seines Daches, das altersmässig nicht mehr ganz dicht ist, in der Garage stehen zu lassen. Freundlicherweise durften wir mit Walti und Elsi Durrer in ihrem bequemen 300 SEL, Jahrgang 1966, mitreisen.

Petrus hatte den Wasserhahn zugedreht, die Sicht war klar bis hinauf in die Bergspitzen, der Himmel aber bewölkt, ab und zu stahl sich ein Sonnenstrahl durch die Wolken. Kurvenreich wand sich die Passstrasse in die Höhe, vorbei an blühenden Bergwiesen und hellgrün leuchtenden Fichten. Je höher wir kamen, umso steiniger, felsiger und enger wurde das Tal. In Preda überraschte uns eine riesige Baustelle. Hier ensteht ein neuer, der zweite Albula-Bahntunnel. In Bergün – und nur hier – blies ein heftiger, föhnartiger Wind. Nun stand auch eine Entscheidung an: Besuch des bekannten Eisenbahn-Museums, das die Geschichte der Entstehung der Albula Eisenbahnstrecke thematisiert, oder rechtzeitig zum Mittagessen in Davos ankommen. Die leiblichen Bedürfnisse obsiegten. So fuhren wir weiter durch das sich verengende Tal mit tiefer Schlucht. Mächtige, kunstvolle Bahnviadukte beeindruckten uns.

In Davos begrüsste uns der Landammann. Unser Präsident Christian zeigte uns den Hang, an dem der 1. Skilift der Welt ab 1935 die Skifahrer in die Höhe «bügelte».
 
Nach kurzem Spaziergang erreichten wir das Hotel Europe, wo wir uns mit Pizza à discrétion für die Aktivitäten des Nachmittags stärkten. Der Möglichkeiten gab es viele. Jedenfalls zerstreute sich die Gruppe nach dem Mittagessen rasch.
 
Kurt und ich besuchten das Museum des deutschen Malers Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), der seit 1917 in Davos lebte. Wohl kannten wir einige seiner expressionistischen Bilder. Im Museum tauchten wir ein in sein umfangreiches graphisches Werk, in seine ausdrucksstarken Holzschnitte und Skulpturen. Die Qualität des Museums ist hochstehend, wird doch vielfältig und facettenreich die künstlerische Entwicklung E. L. Kirchners gezeigt.

Die Zeit verging sehr schnell, der Heimweg über den Flüela-Pass lag noch vor uns. Ausgangs Davos fiel uns das goldfarbene Hotel Continental – wegen seiner Form im Volksmund auch «goldenes Ei» genannt – auf.
 
Sicher, gekonnt und elegant kurvte Walti den Pass hinauf durch eine eher öde Bergwelt. Im Engadin empfing uns Nieselregen.
 
Erfüllt von einem abwechslungsreichen Tag erreichten wir unser Hotel, wo wir einmal mehr mit einem herrlichen Mahl für die Strapazen des Tages belohnt wurden. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren, die diesen Tag wiederum minutiös und umsichtig geplant haben.