40 Jahre MBVC – Freitag, 17. Juni

Ausfahrt ins Unterengadin und Anreise der Wochenendteilnehmer

An diesem international angehauchten Ort darf man einmal in die weite Welt abschweifen. Als die erste Afro-Amerikanische Schönheitskönigin und Sängerin Vanessa Williams sich fragte «Isn’t this world a crazy place?», fand sie die Antwort, indem sie sang:
 
Sometimes the snow comes down in June –
Sometimes the sun goes round the moon…
 
Nun, was die Sonne in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag tat, entzieht sich unserer Kenntnis – wir schliefen tief und fest. Doch vom Rest lassen wir uns überraschen – wie sieht es unser Berichterstatter:
 
Werner Rieke
 
Im Juni, morgens um sechs war die Welt noch in Ordnung. Regen und eine massive Abkühlung hatten sogar den Winter nochmals aus den Federn gelockt. Um sieben fielen dann tatsächlich dicke Schneeflocken und innerhalb einer halben Stunde war alles weiss. Sogar unsere Oldtimer hatten eine einheitliche Farbe oder besser gesagt einen weissen Pelzmantel angezogen. Zum Ärger der Chauffeure fuhren sogar die «Salzwagen» durch die St. Moritzer Strassen. Aber bereits während des Frühstückes und dem Packen der Koffer besserte sich die Lage. Die Sonne drang immer stärker durch die seit Tagen bekannte Wolkendecke.

Jetzt galt es noch die Koffer zu packen für den Umzug ins nächste Hotel am anderen Ende des Sees. Das Zügeln war organisiert, so dass wir nur die Namen auf unsere Koffer kleben mussten. Im altehrwürdigen Hotel Reine Victoria wurden diese dann bis am Abend in die Zimmer verteilt.
 
Die vorgesehene Ausfahrt führte uns ins Unterengadin nach Scuol und Umgebung. Scuol oder auf Deutsch Schuls, liegt auf 1250 m.ü.M. hat 4700 Einwohner und ist seit 2015 durch Zusammenschluss von 5 weiteren Gemeinden die flächengrösste Gemeinde in der Schweiz. Scuol ist bekannt als Bäderort und hat typischerweise auch auf jedem der zahlreichen «Dorfplätze» einen Brunnen. Das Wasser stammt aus den 25 Mineralquellen in der Umgebung, die weltweit berühmt sind für ihren hohen Mineralgehalt und als Heilquellen gelten.
 
Dank des vergangenen starken Regens waren verschiedene Strassen in dieser Umgebung infolge Erdrutsche nicht mehr passierbar. Auch ein Ausflug in das abgelegene, aber empfehlenswerte S-charl (echtes Bündner Dorf) war nicht möglich. So blieb uns eigentlich nur das Erkunden von Scuol übrig. Langeweile kommt hier nicht auf. Das «zweigeteilte» Dorf bietet Einkaufsmöglichkeiten für Bündner-Spezialitäten wie Bündner Fleisch und Salsize, Bündner Nusstorte und Früchtebrot, Bergkäse und anderes. Sehenswert wären auch das Alberto Giacometti-Museum oder das Museum Sent, NAIRS, das Zentrum für Gegenwartskunst, Heilbäder und vieles mehr.

Nach einem guten individuellen Mittagessen nahmen wir den Rückweg unter die Räder. Aber oha lätz. Bereits nach 10 km wurden wir gebremst. Ein Töff-Unfall mit einem Sattelschlepper versperrte den Weg für rund 2 Stunden. Umfahrungen gab es keine in dem engen Tal, auch ein Versuch über verbotene Wege scheiterte und so kamen wir mit leichter Verspätung zurück nach St. Moritz. Das Hotel Reine Victoria in St. Moritz ist ein Vorzeigehotel, ausgestattet und ausgeschmückt im Stil des Neubarock. Die grosszügigen Zimmer sind tadellos eingerichtet, echt königlich.

     

Der Apéro und das Abendessen in gewohnter Umgebung des Hotels Waldhaus am See, mit den neu angekommenen Wochenend-Teilnehmern der MBVC-Jubiläumsausfahrt, haben von neuem überzeugt. Das aufgetischte Bauernbuffet war grandios aufgebaut und liess keine Wünsche offen. Die lautstarke Einlage mit den Klängen der Engadiner Obertreichler sollte den Sommer jetzt eingeläutet haben.